Gemüsegarten

Gemüsegarten

Es gibt sie noch !!

 

Geklagt hatten wir, dass es immer weniger Gemüsegärten im Dorf gibt. Meist gepflegt von der älteren Generation und - irgendwann kommt niemand mehr, um zu hacken, zu säen und zu ernten..... und der ehemalige tolle Gemüsegarten wird einer neuen Nutzung zugeführt – oder gar keiner.

 

Aber – es gibt sie noch, die Gemüsegärten von Helpershain. Einige liegen einsehbar an öffentlichen Wegen – andere versteckt hinter Wohnhäusern oder hohen Hecken. Ein paar dieser Gärten wollen wir hier vorstellen.

Zum Beispiel den von Heidi Hühnergarth.

 

Befragt nach Details – sie betreibt gleich zwei Gärten, einen hinter ihrem Wohnhaus, ein anderer liegt am Weg zur Dorfhütte. Diesen hat sie schon seit 1980 gepachtet – und jetzt möge sich der geneigte Leser festhalten was alles gesät und geerntet wird: Zwiebeln, Möhren, Bohnen, Lauch, Kartoffeln, Zucchini, Sellerie, Brokkoli, Erdbeeren, Johannisbeeren (schwarze und rote ), Stachelbeeren, Salat ( Kopf und Feld ), Kürbis und natürlich Küchenkräuter wie Pfefferminze, Thymian, Salbei, Petersilie, Dill – sicher haben wir noch was übersehen ! Jetzt im August ist viel zu tun und viel zu ernten:

Im Garten hinter ihrem Wohnhaus gibt es noch Tomaten und Gurken im Gewächshaus, Walnüsse und Haselnüsse, ja auch Weintrauben. Im Sommerhalbjahr ist Familie Hühnergarth weitgehend Selbstversorger und ihre Kartoffeln reichen mit Sicherheit bis weit ins nächste Jahr, ebenso wie das Eingemachte und Eingefrorene.


Heidi Hühnergarth ist nicht ganz so pessimistisch, ja einige Gärten seien verschwunden, das ist halt alles viel Arbeit. Aber es gäbe auch wieder neue Gärten: „ gleich neben mir hat sich Eva Hohmann eine kleine Fläche gesichert, da wächst schon allerhand: Zucchini, Rotkraut, Zuckermais, Roter Bubikopf (eine Salatsorte), Topinambur, Stangenbohnen, Rote Bete, Karotten – also die nächste Generation hantiert schon mit Hacke und Spaten !“


Heidi Hühnergarth, nach der Gartenbesichtigung: „Du musst unbedingt auch mal zu Bärbel und Helmut Hohmann, direkt an der Kirche“. Da haben wir gleich vorgesprochen. Ein ganz verschwiegener Garten, verborgen hinter hohen Hecken. Der Redaktion „Helpershainer Webseite“ wurde das Privileg zuteil, da einen Blick rein zu werfen. Helmut Hohmann: Den Garten bewirtschaften seine Frau Bärbel und er seit über 30 Jahren. Hier sind echte Profis am Werk: keine Kunstdünger, kein Mist wird eingebracht, ein dreijähriger Umtrieb von Kompost sorgt für Düngung, freiliegende Erde zwischen den Kulturen wird gemulcht, nach dem Abernten im Herbst wird Grünsaat eingebracht – Profis eben. Wir zählen hier nicht die ganzen Kulturen auf – aber entdeckt haben wir auch Mangold – hmmm – mein Lieblingsgemüse ! Und einen Blick in den Garten dürfen wir werfen:

Je mehr wir in Sachen Gemüsegärten nachforschen desto mehr entdecken wir, es gibt noch zahlreiche weitere im Dorf. Sie liegen oft mehr versteckt, z.B. hinter der Kirche. Von Erika Ruppert wird hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, dass selbst sie mit ihren deutlich über achtzig Jahren noch immer nach ihrem Garten sieht....

Wir wollen und können hier nicht die Gesamtausgabe von „Helpershainer Gemüsegärten“ abdrucken, es sind deren doch mehr als vermutet.

 

Wir müssen aber abschließend noch auf die neuesten Entwicklungen in der Gemüsegartenkultur eingehen. Mitbürger die nicht so viel Zeit in ihre Pflanzungen investieren können oder wollen, die haben jetzt die Hochbeete für

sich entdeckt. Kleine Flächen, bequem zu bearbeiten – aber immerhin kann man einige Kräuter, ein paar Blumen, vielleicht auch ein wenig Gemüse ernten. So wie hier beim Hochbeet von Ockje Maecker im Unterdorf:

Sie hat ihr Hochbeet üppig bepflanzt, die Gestaltung ist klassisch 

Doch in Helpershain gibt es auch technische Neuerungen zu bewundern - das nachfolgende Hochbeet: klar strukturiert – zielgerichtet – übersichtlich – pflegeleicht – sachorientiert – kompromissloses Design - getrimmt auf Effektivität - maskulin eben.

Ein Hochbeet das von der Interklo ( eine Sanitärausstellung die jährlich an wechselnden Orten Europas stattfindet ) für den „Interklo Nachhaltigkeitspreis“ nominiert wurde. Die Wanne wurde nach Beendigung des Bäderbetriebs nicht einfach entsorgt sondern neu genutzt, nachhaltig eben.

In Helpershain neu eingeführt in den deutschen Gartenbau wurde hier das Modell 'Salatfit in Stahl-Emaille aufgeständert mit Bio-Fichte' – im Fachhandel derzeit leider noch nicht verfügbar:

Wir hoffen unserer Leserschaft einen kleinen Einblick in die reichhaltige Helpershainer Gartenkultur gegeben zu haben und wir sind zuversichtlich: die Gemüsegärten in Helpershain wird es auch morgen noch geben, wenn auch teilweise in stark reduzierter Form !

 

Wolfgang Diesing

August 2021

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